Eine Zeitreise: Dortmund und Hörde vor 100 Jahren

 

 

In diesem Kultur- und Schule-Projekt sind die Schülerinnen und Schüler des 5. und 6. Jahrgangs der Marie zusammen mit der Dortmunder Autorin Heike Wulf 100 Jahre und mehr zurückgereist in die Dortmunder und Hörder Geschichte. 

 

Vorwort von Heike Wulf:

 

Wie war es als Dortmund noch Hansestadt war und Hörde eine eigenständige Stadt unter der Herrschaft des Grafen von der Mark? Welche Fehden gab es zwischen den Städten und wie hat sich alles verändert als die Industrialisierung einsetzte? Wie viele Menschen haben in Dortmund um 1800 gelebt und wie sah es um 1900 aus? Nach einem zweistündigen interaktiven Vortrag in der Aula mit der jeweiligen kompletten Jahrgangsstufe, habe ich mit den Kindern in Klassenverbänden gearbeitet. In der Bibliothek, wo sich die Ausstellung von Marie Reinders befindet, sind wir nochmal konkret auf das Leben der Namensgeberin dieser Schule eingegangen. Wir haben über das Leben und die Rechte von Frauen gesprochen, die vor über 100 Jahren gelebt haben und auch darüber, wie Marie Reinders das Leben dieser Frauen mit der ersten Mädchen-Mittelschule verändert hat.

 

Aufgabe der Kinder war es dann im Anschluss einen „Brief an Rosa“ zu schreiben. Dies war in Anlehnung an meine eigene Biografie über Marie Reinders, in der ich den literarischen Trick des Briefeschreibens benutzt habe. Die Kinder sollten sich in eine Person hineinversetzen, die vor über 100 Jahren in Dortmund gelebt hat. Welche Berufe gab es, wie erging es den Frauen, wie sah das Leben aus ohne Handys, mit nur wenigen Autos, Kutschen, Dampfloks und harter Arbeit. Wie wurden die Wohnungen geheizt und was war mit dem elektrischen Licht?

 

Die Kinder hörten aufmerksam und interessiert zu. Auch über das Thema „Zweiter Weltkrieg“ und „Jüdisches Leben in Dortmund“ kamen wir ins Gespräch.

 

Auf jeden Fall wurde ihnen klar, dass das Leben heute um einiges einfacher ist, als noch vor 100 Jahren. Und sie sind alle ihrer Schul-Namensgeberin noch ein Stück näher gerückt. Es hat mir sehr viel Spaßgemacht, die Briefe im Anschluss zu lesen und dadurch zu erfahren, was wen bewegt hat. Insgesamt wurden ca. 150 Briefe an Rosa geschrieben. Rosa konnte sein, was immer die Kinder sich vorstellen wollten: Eine Freundin, eine Lehrerin, eine Oma…

 

Pro Klasse habe ich ca. 5 Briefe ausgewählt, die hier abgedruckt werden und das war gar nicht so einfach, da eine repräsentative Auswahl zu treffen. Das heißt nicht, dass die nicht ausgewählten nicht auch gut waren!

 

Manchmal war noch Zeit, Bilder dazu zu zeichnen. Da nicht alle ihre Namen vermerkt haben, habe ich es grundsätzlich weggelassen, die Bilder namentlich zu kennzeichnen.

 

Ich danke dem Kollegium der Marie-Reinders-Realschule, dass sie sich mit mir auf dieses Projekt eingelassen haben und alles wunderbar organisiert wurde.

 

Es war – glaube ich - für alle Seiten spannend und lehrreich.



Broschüre zum Projekt:

Download
Briefe an Rosa II.pdf
Adobe Acrobat Dokument 7.0 MB